Menschen an der Uni
Wer ist wer an der Uni?
... haben bereits ein abgeschlossenes Hochschulstudium und promovieren nun. Das heißt, sie forschen zu einem bestimmten Thema, veröffentlichen Publikationen, und schreiben am Ende ihre Dissertation (Doktorarbeit). Das dauert in der Chemie meist 3-5 Jahre. Nach erfolgreicher Verteidigung ihrer Dissertation dürfen sie sich dann Dr. rer. nat. ("klassiche" Promotion) oder PhD (Promationsstudium nach englischen/amerikanischen Modell) nennen.
... haben sich nach ihrer Promotion habilitiert. Das heißt, sie haben weiter geforscht und schließlich ein Habilitationverfahren an einer Universität durchlaufen. Üblicherweise führen sie Lehrveranstaltungen neben ihrer Forschung durch. Dabei können sie an der Uni oder aber auch an einer externen Einrichtung angestellt sein.
Als Abkürzung wird "PD" oder "Priv.-Doz." verwendet. Früher wurde der Zusatz "habil." hinter dem akademischen Grad "Dr." verwendet. Eine Habilitation war früher ein Muss, um Professor*in zu werden; heutzutage ist das immer noch gerne gesehen, aber nicht mehr notwendig.
... haben eine Professur an einer Hochschule inne. Sie leiten eine Arbeitsgruppe mit der sie Forschung in ihrem Fachgebiet durchführen. Außerdem haben sie eine Lehrverpflichtung, d.h. sie müssen eine bestimmte Anzahl an Vorlesungen jedes Semester halten.
Es gibt verschiedene Klassen von Professuren, die meist nach ihrer Besoldungsgruppe benannten werden:
- W3-Professor*innen erhalten das höchste Grundgehalt und üblicherweise die meisten finanziellen Mittel für ihre Arbeitsgruppe.
- W2-Professor*innen erhalten ein etwas niedrigeres Grundgehalt und haben oft weniger Mittel von Seiten der Uni zur Verfügung.
- W1-Professor*innen sind sogenannte "Junior-Professor*innen". Statt einer Habilitation arbeiten sie 6 Jahre lang als Junior-Professor*in und unterziehen sich anschließend einer Evaluation. Fällt diese positiv aus, werden sie meist auf eine W2-Professur befördert (das sogenannte "tenure track"-Verfahren).
- Honorarprofessor*innen tragen diesen Titel ehrenhalber, z.B. aufgrund großer Verdienst in der Forschung.
Wissenschaftliche Mitarbeitende (WiMis) und PostDocs sind Mitarbeitende einer Forschungsgruppe, die bereits promoviert haben. Häufig leiten sie einen Teilbereich der Forschung, betreuen Studierende während ihrer Bachelor-/Master-Arbeit, leiten eines der Praktika für Studierende, oder übernehmen Aufgaben in der Lehre.