Schnell-Check: Bachelor Biologie (Mono)
Vom Bakterium bis zum Blauwal, vom Coronavirus bis zum Mykorrhiza-Pilz, vom Spracherwerb bei Fledermäusen bis zur Hormonuhr der Pflanzen und den Synapsen im Gehirn der Fruchtfliege: Biologische Forschung befasst sich mit allem, was lebendig ist. Sie untersucht die Beziehungen der Lebewesen untereinander und ihre Wechselwirkungen mit der Umwelt.
Die Einwanderung fremder Arten wie dem Roten Amerikanischen Sumpfkrebs in Berlin Gewässern steht genauso auf dem Programm wie die Arbeit mit der Genschere, mit der sich DNA gezielt schneiden und verändern lässt. In der Theoretischen Biologie werden mit Methoden aus Mathematik und Statistik Modelle und Theorien entwickelt, um die Struktur lebender Systeme zu beschreiben.
Biolog*innen werden gebraucht, um drängende Probleme der Menschheit zu bearbeiten: Folgen des Klimawandels, Verlust von Biodiversität, Umweltverschmutzung, nachlassende Bodenqualität und Waldschäden, Zoonosen, Antibiotika-Resistenzen, neurodegerative Erkrankungen und Zivilisationskrankheiten.
Für ein Bachelorstudium können Sie zwischen zwei Studiengängen wählen:
- Im fachwissenschaftlichen Studiengang konzentrieren Sie sich auf das Studium der Biologie. Sie erwerben umfassendes Grundlagenwissen und werden Teil einer gut vernetzten und internationalen Forschungsgemeinschaft. Natürlich können Sie auch eigene Schwerpunkte setzen. Später können Sie an Universitäten oder Forschungsinstituten sowie in der Industrie und Wirtschaft arbeiten.
- Im Lehramtsstudium studieren Sie zwei unterschiedliche Fachwissenschaften und erwerben pädagogisch-didaktische Kompetenzen. Sie werden also wesentlich breiter ausgebildet als bei einem reinen Fachstudium. Biologie-Lehrkräfte werden dringend gesucht, aber – je nach Fächerkombination – haben Sie mit dem Kombi-Bachelor auch noch andere Arbeitsmöglichkeiten, zum Beispiel in außerschulischen Bildungseinrichtungen und -unternehmen, etwa in der Umweltbildung, bei Verlagen oder Projektträgern.
In beiden Studiengängen ewerben Sie zuerst einen Bachelor-Abschluss und können danach in den Arbeitsmarkt einsteigen oder ein Masterstudium aufnehmen.
Im Mono-Bachelor beschäftigen Sie sich zu Anfang mit Grundlagen aus den Fächern Chemie, Physik und Mathematik sowie den klassischen Disziplinen der Biologie: Anthropologie, Zoologie, Botanik, Biodiversität, Genetik, Evolutionsbiologie, Humanbiologie, Molekularbiologie, Physiologie, Neurobiologie, Zell- und Entwicklungsbiologie, Mikrobiologie und Ökologie.
Im Labor legen Sie Zellkulturen an, vervielfältigen Erbmaterial oder färben Chromosomen ein; beim Mikrokopieren lernen Sie, verschiedene Zelltypen zu unterscheiden; im zoologischen Grundpraktikum schneiden Sie Würmer und Schnecken auf, um deren Anatomie zu verstehen. Auf Exkursionen, sei es ins Umland von Berlin, in die Berge oder zum Beispiel nach Sylt oder Kreta, können Sie experimentelles Arbeiten lernen. Auch Statistik und Programmierkenntnisse sowie die Grundlagen der Bioinformatik stehen auf dem Lehrplan.
Ab dem dritten Semester wählen Sie eigene Schwerpunkte , etwa in Neurobiologie oder Mikrobiologie. Spätestens im Rahmen Ihrer Bachelorarbeit arbeiten Sie in wissenschaftlichen Arbeitsgruppen mit. Viele Studierende gehen auch für ein paar Monate ins Ausland.
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... Interesse für Menschen, Tiere und Pflanzen - und eine Hochschulzugangsberechtigung. Sie sollten in der Lage sein, sich mit großen Mengen an Lernstoff auseinanderzusetzen. Sie brauchen ein Grundverständnis für Mathe, Chemie und Physik, analytisches Denkvermögen, gute Englischkenntnisse und Spaß an Teamwork. Pipettieren und Zeichnen erfordern Fingerspitzengefühl, der Umgang mit Organismen Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt. Sie sollten bereit sein, sich ethischen Fragen zu stellen, etwa ob man Nutzpflanzen per Genschere resistent gegen Schädlinge machen darf. Auch EDV-Kenntnisse sind sehr wichtig, da oft am PC gearbeitet wird.
Die meisten Studierenden entscheiden sich nach dem Bachelorabschluss für ein Masterstudium. Gründe dafür sind unter anderem bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und bessere Verdienstmöglichkeiten und fachliches Interesse. Wer später in der Forschung arbeiten möchte, sollte die eigene Qualifikation auf jeden Fall mit einem Masterstudium und einer anschließenden Promotion erweitern. Zudem sind Berufseinsteiger*innen mit Masterabschluss und Doktortitel mobiler und verlassen häufiger die Hochschulregion oder gehen ins Ausland.
Biolog*innen können in vielen Bereichen arbeiten - siehe unten. Doch ein Beispiel sagt mehr als tausend Listen - im Online-Studienfachwahl-Assisstent Biologie finden Sie zehn Beispiele für den Werdegang von Absolvent*innen der Biologie.
- Hochschule und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen
- Biotechnologie
- Agrarwirtschaft
- Lebensmittelwirtschaft
- Lehramt/Bildungseinrichtung
- Laboranalyse
- Umweltberatung/Umweltmanagement
- Pharmazeutische Beratung/Pharmavertrieb
- Produktzulassung
- Qualitätssicherung/Qualitätsmanagement
- Öffentliche Verwaltung
- Verfahrens- und Produktentwicklung
- Pharmazie/Pharmakologie/Pharmaberatung
- Gesundheitswesen
- Umweltmanagement oder Umwelttechnik
Explizite Stellenangebote für Biolog*innen sind nicht so zahlreich und nicht so gut bezahlt wie Stellen für Chemiker*innen oder Physiker*innen. Durch Praktika während des Studiums lernt man potenzielle Arbeitgeber kennen. Für viele Jobs wird ein Masterabschluss und für Stellen in der Forschung meist eine Promotion gefordert.
Wie in vielen Berufen hängt die Höhe des Gehaltes von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören Berufserfahrung, Art der Anstellung, Betriebsgröße und Arbeitsstandort. Im Allgemeinen verdienen Biolog*innen zum Einstieg ca. 3.900 Euro brutto monatlich*. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt das Gehalt. Wer mehr verdienen möchte, sollte sich weiterbilden, indem er einen höheren akademischen Grad anstrebt oder an Fortbildungen teilnimmt.
*Quelle: https://www.absolventa.de/jobs/channel/biologie/thema/gehalt
Auch beim Verband Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland finden Sie Fragen und Antworten zu Berufsperspektiven für Biowissenschaftler*innen.