Prof. Dr. Ulrich W. Preuss: Cannabisgebrauch bei Kindern und Jugendlichen?
Cannabis ist die am häufigsten zu Rauschzwecken konsumierte (noch) illegale Substanz bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Derzeit wird über eine kontrollierte Freigabe von Cannabinoiden diskutiert. Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass ein Beginn des Konsums in der Adoleszenz und ein regelmäßiger Gebrauch die Risiken für psychotische Störungen, affektive Erkrankungen und suizidale Ideationen und Verhaltensweisen signifikant erhöht. In der Übersicht werden Ergebnisse aus verschiedenen Studien und Meta-Analysen gezeigt, die eine probabilistischen Zusammenhang zwischen Konsumbeginn, -frequenz, Gehalt an THC (Tetrahydrocannabinol) und dem Risiko für psychische Störungen aufzeigen. Ebenfalls werden Ergebnisse der CAPRIS-Studie (Cannabis Potential und Risiken) vorgestellt. Zusammenfassend zeigen vorhandene Studien, dass Cannabis zum Rauschkonsum insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit besonderen Risiken für die psychische Gesundheit verbunden ist, was in einer Reihe von Hinweisen für den Umgang mit diesen Substanzen bei (kontrollierter) Freigabe verbunden ist.
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Prof. Dr. Ulrich W. Preuss
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des RKH Klinikums Ludwigsburg
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