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Projektförderung: Arnika wird Modellpflanze für das EU-weite Monitoring genetischer Biodiversität

Artenreiche Arnika-Wiese im Erzgebirge

Artenreiche Arnika-Wiese im Erzgebirge
Bildquelle: Katja Reichel

News vom 28.06.2024

Als Heilpflanze ist Arnika vielen ein Begriff – weniger bekannt ist, dass ihre Wildvorkommen seit Jahren immer seltener werden. Als prominente Vertreterin weiterer Pflanzenarten mit ähnlichem Schicksal steht sie im Fokus eines neuen Forschungsprojektes unter Leitung von Dr. Katja Reichel (AG Prof. Borsch) am Institut für Biologie, das im Rahmen des Horizon-Europe-Projektes „Biodiversity Genomics Europe“ (biodiversitygenomics.eu) ab Juni 2024 gemeinsam von der Europäischen Union und den Regierungen der Schweiz und Großbritanniens gefördert wird.

In Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten und weiteren Arnika-Forschenden soll getestet werden, wie man die genetische Vielfalt innerhalb der Art Arnica montana am besten misst – sowohl über Ländergrenzen hinweg als auch im zeitlichen Verlauf. Vorgängerstudien zeigten bereits, dass insbesondere Arnika-Vorkommen im Norddeutschen Tiefland, das stärker vom Rückgang betroffen ist als beispielsweise die Alpen, deutlich weniger genetisch divers sind. Selbst wenn die verbliebenen Populationen im aktuellen Zustand erhalten werden könnten, fiele es ihnen dadurch schwerer, sich an neue Umweltbedingungen anzupassen. Noch unklar ist allerdings, wie sich die Fähigkeit von Arnika zu klonaler Vermehrung in diesem Zusammenhang auswirkt.

Ein wichtiges Hilfsmittel für das neue Projekt ist das Arnika-Referenzgenom, an dessen Erstellung, ebenfalls geführt von Dr. Katja Reichel, gerade für den Europäischen Referenzgenom-Atlas (www.erga-biodiversity.eu) gearbeitet wird. Neben methodischer Pionierarbeit soll das Projekt hilfreiche Informationen für den Naturschutz liefern und beispielsweise klären, ob das Auspflanzen zusätzlicher, im Botanischen Garten herangezogener Arnika gegen die genetische Verarmung hilft und ob es Möglichkeiten gibt, die genaue Herkunft von zur Arzneiherstellung genutzter Arnika per DNA-Vergleich zu ermitteln.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter blogs.fu-berlin.de/arnica .