Die Arbeitsgruppe des Bodenökologen Matthias Rillig am Institut für Biologie der Freien Universität Berlin wird gemeinsam mit Forschenden aus der Schweiz, Polen, Spanien, Portugal, Griechenland, Italien und Marokko untersuchen, wie sich die Art und Weise der Bewirtschaftung auf die Böden von Olivenhainen im Mittelmeerraum auswirkt. Das Projekt läuft bis Ende 2027 und wird mit Fördermitteln aus dem EU-Horizon-Programm „Research and Innovation and other actions to support the implementation of a mission in the area of soil health and food“ gefördert. 

Nach mehr als fünfzig Jahren intensiver landwirtschaftlicher Nutzung hat sich in vielen Olivenhainen im Mittelmeerraum die Bodenqualität dramatisch verschlechtert und die biologische Vielfalt hat abgenommen. Das hat bereits Auswirkungen auf den Ertrag und die Qualität von Olivenöl, eines der wichtigsten Argraerzeugnisse dieser Region.  

Im Projekt SOIL O-LIVE werden interdisziplinären Arbeitsgruppen die erste umfassende Diagnose der Böden in den wichtigsten Anbaugebieten durchführen und in Bezug zur Produktqualität setzen.  

Ziele des Projekts sind

• die Auswirkungen von Verschmutzung und Bodendegradation auf die Böden von Olivenhainen im Hinblick auf die biologische Vielfalt und die ökologische Funktion auf verschiedenen Organisationsebenen und Skalen zu analysieren;
• den Zusammenhang zwischen dem Gesundheitszustand der Böden und der Qualität und Sicherheit von Olivenöl zu untersuchen;
• wirksame Bodenverbesserungen und ökologische Wiederherstellungspraktiken zu implementieren, die eine offensichtliche Verbesserung der biologischen Vielfalt und der Funktionalität der Böden in permanenten mediterranen Olivenhainen in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet fördern, was sich in einer verbesserten Qualität und Sicherheit des Olivenöls niederschlagen sollte;
• strenge ökologische Schwellenwerte zu definieren, die es ermöglichen, in Zukunft klare Normen und Vorschriften umzusetzen, um eine neuartige Zertifizierung für gesunde Böden in europäischen Olivenhainen zu entwickeln.